Uff! Die Demontage hat ziemlich viel Kraft gekostet. Die letzte Woche war besonders hart. Am Ende meiner Odyssee stand ein Neuanfang. Aber wie genau der aussehen sollte, das war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht klar. Mein Stresspegel war entsprechend hoch, denn das war ja über Jahre eines meiner ganz großen Problemthemen. Worüber soll ich als nächstes Schreiben?

Am Ende der letzten Woche hatte ich mich mental komplett erschöpft. In der Konsequenz hat sich mein Immunsystem schlafen gelegt. Und einige Erreger, die gerade in der Gegend waren, ergriffen die Gelegenheit beim Schopfe und übernahmen für drei, vier Tage meinen Organismus.

Die großen literarischen Ergüsse im Blog- und Video-Format gehören jetzt der Vergangenheit an. Den Versuch, dich auf diesem Weg mit hilfreichen Impulsen zu versorgen, gebe ich nach fünfzehn Jahren endlich auf. Stattdessen gibt es jetzt einmal die Woche ein Video-Editorial wie dieses. Außerdem gebe ich dir einen Logbuch-Überblick über meine aktuellen Probleme und Projekte mit kurzen Gedanken, wie ich mich diesbezüglich schlage. Vielleicht ist hier und da etwas Hilfreiches für dich dabei. Aber ich verfolge diese Dokumentation meiner eigenen Gelassenheit, Glückseligkeit und Produktivität vollkommen absichtslos.

A propos Produktivität und Glückseligkeit: Du könntest glauben, ich sei diesbezüglich besonders begabt und erfolgreich. Aber das Gegenteil ist natürlich wahr. You teach what you need!

Es gibt wahrscheinlich wenige, die so wenig zu Gelassenheit und Glückseligkeit begabt sind, wie ich. Ich bin hochmental, hochsensibel und habe sehr viel Energie. Darüber hinaus habe ich Aufmerksamkeitsvorlieben, die das Herz eines jeden Pharmakonzerns höher schlagen lassen. Wenn ich ein Pharmakonzern wäre, dann hätte ich ebenso gehandelt. Ich hätte die Grundverfassung eines jeden Franzosen zu einer Krankheit erklärt und ein passendes Medikament entwickelt. Obwohl ich bei „How to sell drugs online“ auf Netflix erfahren habe, dass Ritalin ursprünglich von einem Arzt entwickelt wurde. Der wollte, dass seine Frau gleichzeitig abnimmt und besser beim Tennis wird. Die Franzosen kurieren ihr kollektives ADHS übrigens mit Quasseln, Rotwein und Kaffee.

Die Kombination meiner Temperamentsmodule macht es ziemlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich, irgendeine Form von emotionaler oder sonstiger Stabilität zu kultivieren. Impulsivität, Spontaneität und eine launisch-unzufriedene Grundstimmung im Bezug auf die ganzen anspruchsvollen Anforderungen innen wie außen, machen es schwierig, mich emotional auf irgendeinem Kurs zu halten. Noch schlimmer, sie machen es nahezu unmöglich, überhaupt irgendetwas auf Kurs zu halten.

Und das führt mich zum zweiten Thema. Nahezu niemand ist so wenig begabt, produktiv zu handeln wie ich. Produktivität setzt Fokus und Zielorientierung voraus. Mein Grundmodus aber heißt divergentes Denken. Das ist vom Hölzchen aufs Stöckchen mit fünf potenziert. Meine Grundtendenz im Denken heißt Verzweigen. Und Verzweigen im Denken führt zum Verzweifeln über den Umweg des Verzettelns. Und da liegt der Hase im Pfeffer: Verzetteln und Produktivität stehen sich fast immer diametral gegenüber. Der einzige Bereich, wo sie das weniger tun, liegt in bestimmten Phasen der kreativen Problemlösung. Darüber hinaus kann meine Grundkonstutition in vielfältigen Feldern des kreativen und künstlerischen Arbeitens nützlich sein. Vorausgesetzt, man überlebt Kindheit und Jugend, und zwar, ohne dabei eine Wagenladung an Traumata einzusammeln. Sonst wir das mit dem Künstlerdasein ein kurzes Unterfangen, das meist mit 27 endet. Oder es wird erst sehr spät etwas daraus, wenn man es denn bis dahin schafft.

Wieso ich das erwähne? Nun, wenn du in meinen Logbucheinträgen desaströse Berichte über meine Produktivität und Gelassenheit findest, dann weißt du jetzt, wieso ich mich so schwer damit tue. Sollten sich dort wider Erwarten positive Einträge finden, so darfst du ahnen, welch unglaubliche Lern- und Entwicklungsleistung dahinter steht. Und vielleicht kannst du daraus etwas ableiten.

Du kannst davon ausgehen, dass ich Techniken, Methoden und Haltungen an den Start bringe, um das für mich eigentlich Unmögliche doch irgendwie zu schaffen. Ich könnte genauso gut regelmäßig in der Psychatrie, im Knast oder endgütlig auf dem Friedhof landen, so wie viele meiner Temperamentsbrüder und -schwestern. Wie hilfreich muss das ganze Zeug wohl für einen Menschen sein, der sich mit den Themen Gelassenheit und Produktivität vom Temperament her wesentlich leichter tut? Aber wer weiß, vielleicht helfen die Sachen doch nur bei ganz schrägen Vögeln wie Topmanagern, Gründern und Pionieren, Projektleitern, Kreativen und Künstlern oder sozialen Revolutionären und Akkrobaten.

Neben den Logbucheinträgen denke ich über ein öffentliches Problem-, Ziel- und Projektinventur-Board nach. Auf diesem würde ich wohl auch meine Produktivität, Gelassenheit, Glückseligkeit und noch einige andere Paramenter für die aktuelle Woche auf Skalen dokumentieren. Und wenn ich mir es recht überlege, dann könnte ich mir vorstellen, solche Boards als Werkzeug für die Praxis des Productivistas einzufädeln. Wie gesagt, an Ideen mangelt es nicht. Hat es noch nie.

Eins noch: An der Idee, dir außerhalb meiner kostenpflichtigen Kurse Anfix-Impulse zu liefern, halte ich weiter fest. Man kann ja nicht alles auf einmal loslassen. Ich verlege diese Impulse in die kostenlosen Lounges, die voraussichtlich ab kommender Woche einmal die Woche für unterschiedliche Zielgruppen stattfinden. Hier kannst du mit deinen Themen und Fragen auflaufen. Ich schaffe einen Rahmen, der hilfreichen Austausch zwischen Teilnehmenden ermöglicht und dir die Möglichkeit bietet, an der einen oder anderen Stelle meinen Senf dazu wohl portioniert einzusammeln. Mehr dazu in den kommenden Newslettern.

Peace out,
Lazy

Lazy Days Magazine

Zugang zum kostenlosen Talking Solutions Online-Kurs, Einladungen zu den wöchentlichen Lounges und leckere Beats für einen geschmeidigen Flow.

Darüber hinaus gewähre ich dir Einblicke in meine Projekt-Welt mit Logbucheinträgen und Project-Board.

All das und noch ein bisschen mehr gibt es einmal die Woche direkt in deine Inbox.

*Hinweis zu deiner Privatsphäre
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