Mein letzter Beitrag führt mich einmal mehr zu den Wirkungen, die ich bei meinem kleinen, aber unerschrockenen und erlesenen Publikum auslöse. Wo die Sternschnuppe gute Laune und Gefühle der Leichtigkeit auslöst, da macht der Komet Angst und kündet von drohendem Unheil. Ich denke an den völlig überzogenen Film „Armageddon“, an den möglichen Grund für das Aussterben der Dinosaurier und an Unkenrufe, die sich Sorgen um die Kollision der Erde mit einem Kometen in den kommenden Jahrtausenden machen.
Um meine Kollision mit Mutter Erde musste sich aber niemand Sorgen machen. Sie war komplett vorhersehbar. Und sie verpuffte ohne größeren Schaden für Erdlinge oder das Weltklima. Dennoch habe ich Zweifel, ob du dich im Dickicht meiner aktuellen Beiträge orientieren kannst. Geständnisse, Offenbarungen und die Dokumentation meines kontinuierlichen Scheiterns verwirren dich möglicherweise. Und wenn das so ist, dann tut mir das aufrichtig leid.
Der anpassungswütige Opportunist im mir würde viel lieber deinen Erwartungen an Videos und Texte eines buddhistischen Mönchs gerecht werden. Der Retter in mir würde wirklich gerne einen hilfreicheren Weg wählen. Und der Erfolgshungrige in mir würde so gerne den Weg einschlagen, den so viele Berater, Coaches und Speaker online wählen.
Ich würde gerne euphorisch über dich und deine Möglichkeiten sprechen. Ich würde dir gerne Angst machen und dann die Lösung aus dem Hut zaubern, mit der du die Ursachen deiner Ängste todsicher in den Griff bekommst. Und ich würde gerne eine Hausnummer aufrufen, einen Betrag nennen, den du überweisen musst, damit du an meiner künstlichen Euphorie, dem krassen Konsortium potentieller Mitstreiter und meinem unerreichbaren Expertenwissen teilhaben kannst. Aber da sind wir nicht und da werden wir vermutlich nicht herauskommen.
Aktuell erhole ich mich von meinem letzten Mikro-Kometen-Rückfall. Und wir werden uns gemeinsam an den Boden des Tatsachenschaffens anpirschen. Das machen wir von unten, ausgehend von den drei Metern unter Normalnull, in die ich mich bei meinem Absturz geschraubt habe. Und diesen ganzen Prozess des Abstürzens und zukünftigen Pirschens begleite ich zu meinem eigenen Erstaunen mit kontinuierlicher Berichterstattung.
Dabei möchte ich eins klar stellen: Ich bin mir bewusst, dass meine Geschichte nicht besonders spannend ist. Und selbst, wenn ich eine Rampensau sein mag, so bin ich doch kein Exhibitionist. Es geht weniger darum, etwas per se zur Schau zu stellen. Und es kann mir kaum darum gehen, deine – Schadenfreude zu befriedigen. Aber worum geht es dann?
Seit ein paar Wochen beschäftigen wir uns mit der Inventur meines Irrsinns. Wir bemühen uns um eine Inventur meiner destruktiven Skripte sowie meiner Selbstsabotage- und Entwicklungsverhinderungsstrategien. Bei alledem geht immer noch darum, den Weg produktiver Glückseligkeit zu erkunden.
Aber ich möchte gerne einen Zwischenstopp einlegen, damit wir abgleichen können, wo wir gerade stehen. Und wenn wir uns da gefunden haben, dann würde ich gerne den Kurs wechseln.
Wir haben über Überforderung gesprochen. Wir haben darüber gesprochen, wie wir mit dieser Überforderung unsere Probleme am Leben erhalten, statt sie zu lösen. Ich habe über mögliche Ursachen von Überforderung gesprochen. Die umfassende Liste dieser Ursachen ist unendlich lang. Und während es bodenständige Ursachen gibt, so haben wir uns doch die meiste Zeit mit abstrakten Themen beschäftigt.
Wir haben darüber gesprochen, wie wir uns mit kritischen Augen von außen betrachten. Dabei geht es um Wahrnehmungsperspektiven und innere Anteile. Wir haben über das Konzept des Dramadreiecks gesprochen. Dabei handelt es sich um eine massive und komplexe Dynamik, die viel Schmerz bei den Beteiligten hervorbringt. Und ich habe in meinem letzten Beitrag ausgehend von der Sternschnuppe die Dynamik des Mikro-Kometen vorgestellt. Das ist der Überflieger, der sich selbst überschätzt. Das ist Ikarus, der zu hoch und zu schnell fliegt. Es geht um den Getriebenen, der immer wieder Bruchlandungen hinlegt und sich immer schwerer davon erholt.
Und weshalb haben wir mit solch abstrakten Themen begonnen? Vermutlich, weil ich gerne komplex und abstrakt denke. In meinem Wolkenkuckucksheim habe ich fast nichts anderes getan, als mich ausdauernd um mich selbst und durch meinen mentalen Fleischwolf zu drehen. Und klar, das ist schon ein ziemlich spezielles und einsames Hobby. Aber es hatte interessante Nebeneffekte.
Ich konnte alten Scheiß mobilisieren, der zuvor mein Gehirn und meinen Organismus verstopft hatte. Ich konnte Blockaden erkennen und auflösen, die mich am Leben und der Entfaltung meiner Potentiale gehindert hatten. Ich konnte Energie mobilisieren, die ich zuvor in Übergewicht, Verspannungen und chronischen Schmerzzuständen gebunden hatte.
Ich konnte darüber hinaus neue Gedanken hervorbringen. Ich konnte diese Gedanken mit vorhandenen Memen und Konzepten verknüpfen. Und nach und nach konnte ich so das Konzept produktiver Glückseligkeit entwickeln.
All das ist schön und gut. Aber eins ist mir in den letzten Wochen klar geworden. Es ist ein ehrgeiziges Vorhaben, meine destruktiven inneren Dynamiken im Nachhinein sezieren und deren Auflösung lehrreich dokumentieren zu wollen.
Dieses Vorhaben überfordert mich und möglicherweise auch dich. Ich bin davon überzeugt, dass ich dir mit meinen abstrakten Reflexionen auf die Eier gehe. Und darüber hinaus scheint mir der Zugang zum Thema produktive Glückseligkeit über innere Skripte und Dynamiken ziemlich sperrig.
Das sage ich, obwohl ich um die Kraft dieser Skripte und Dynamiken weiß. Und ich weiß auch, wie befreiend es ist, dieses innere Gedöns aufzulösen. Ich weiß, dass das Geniale genial ist. Aber das Geniale ist für die Füße, wenn wir keine Möglichkeit finden, die PS dieses Genialen nachhaltig auf die Straße zu bringen.
Was die Arbeit mit inneren Skripten und Dynamiken angeht, ist das aktuell so. Deswegen legen wir das Vorhaben auf Eis. Aber ich bin mir sicher, dass wir zu gegebener Zeit darauf zurückkommen werden. Einen Trailer für diesen Augenblick in der Zukunft habe ich schon in einem anderen Beitrag in Form gebracht: Die Dynamik hinter der Dynamik war eine Dynamik.
Es wird Zeit, mit meinen Beiträgen dort zu beginnen, wo ich endlich gestrandet bin und bleiben will – am Boden des Tatsachenschaffens. Es wird Zeit, über die konkreten Dinge zu sprechen. Und es wird Zeit, den Geiz loszulassen.
Die Gründe für mein komplexes Versteckspiel sind mir ausgegangen. Ich habe genug von jener absichtsvollen und falschen Großzügigkeit, mit der ich meiner Ängstlichkeit und Kleingeistigkeit auf den Leim gegangen bin. Es wird Zeit, den ganzen Kram offen vor dir auszubreiten.
Ich werde dir in meinen Beiträgen endlich zeigen, was ich über die Jahre erbeutet habe. Ich werde dir zeigen, was ich aus dieser Beute gebastelt habe. Und in meinen Kursen und Lounges finden wir Wege, wie du das in deinen Alltag übersetzen kannst, wenn du dir Unterstützung dabei wünschst.
Stay tuned!
Lazy Days Magazine
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